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I.)
Vorbereitung und Radwege Wer in
England - ich bleibe bei dem Begriff, auch wenn stets Großbritannien gemeint
ist, mit dem Fahrrad unterwegs ist, muss sich von deutschen, österreichischen
oder schweizer Standards verabschieden. Es gibt zwar einzelne Cycleways, aber
kein Radwegenetz. Die Radwege sind schwer zu finden, teilweise schlecht
ausgeschildert und verschwinden hin und wieder einfach mitten in der
Landschaft oder auf einer Schafweide. Sie führen fast nie über eigene
Trassen oder die hier als Radwege bekannten und genutzten asphaltierten oder
betonierten Flurbereinigungswege. Es ist also eigene Planung gefragt, womit wir
beim nächsten Problem wären, nämlich geeignetem Karten-material. Dieses
sollte unbedingt hier über den Buchhandel bestellt werden. Im Land selbst gibt
es als Bezugsquellen nur größere Tankstellen oder den praktisch einzig
verblieben Buchhändler, die Kette WHSmith. Leider sind dort meist nur entweder
regionale Karten oder aber Karten von ganz England zu erhalten, aber keine
überregionalen Karten in vernünftigem Maßstab, also mit allen kleinen
Sträßchen und Dörfern.
II.) Englisches Wetter, Essen und Unterkünfte Das Wetter war etwas besser als sein Ruf, will sagen: Wir hatten in der ganzen Zeit etwa zweieinhalb Regentage, bei denen es dann eben hieß Regencape übergeworfen und durch! Die Satteltaschen sollten wasserdicht sein oder einen zusätzlichen Regenschutz haben! An zwei Tagen konnte man sogar mit kurzen Radlerhosen radeln und die Besichtigungen in Cambridge und London fanden sogar bei schönsten Sonnenschein statt. Das Essen in den Pubs und Restaurants ist ebenfalls besser geworden. Die Briten haben das Essen zwar weiterhin nicht erfunden, aber es gibt genug Speisen, die man mit gut essen kann. Lammgerichte gibt es kaum noch, obwohl wir insbesondere in Schottland und Nordengland nur Schafe auf den Weiden gesehen haben. Das Preisniveau entspricht in Pfund unseren Preisen in Euro. Das englische Frühstück ist wie früher, d.h. Spiegel- oder Rühreier, Frühstücksspeck, gegrillte Tomaten und Champignons, gebackene Bohnen in Tomatensauce und Würstchen. Dazu Toast, Butter, Marmelade, Orangensaft und Tee oder Kaffee. Die Würstchen (Sausages), zu Schüleraustausch-zeiten "Sägemehlwürstchen" genannt, sind so übel wie vor 40 Jahren und ungenießbar. Baked Beans schon am Morgen sind einfach zu reichhaltig und zumindest nicht jedermanns Geschmack. Wir haben das Problem so gelöst, dass wir immer "breakfast without sausages and baked beans" geordert haben. Unterkünfte, möglichst Bed & Breakfast haben wir immer vor Ort gesucht und meist auch gefunden. Dreimal mussten wir in Hotels ausweichen, da es nicht immer einfach war, zwei getrennte Zimmer zu finden. Letzteres war notwendig, da einer von uns, ich sage jetzt nicht wer, ein ganz übler, nächtlicher Sägewerksarbeiter ist. Leider
funktioniert das Vorausbuchen von B&B einige Kilometer vorher in einem
Durchreiseort bzw. in der dortigen Touristenininformation für den Zielort nicht
mehr. Die absolute Bestnote haben Vivien und Rocky in Berwick upon Tweed von uns bekommen. Sie betreiben das B&B "Clovelly House" in Berwick. Für etwa 37,00 GBP boten sie perfekt eingerichtete Zimmer mit einer Ausstattung wie im Hotel, d.h. inclusive Haarspray und weiterer Utensilien. Zum Frühstück gab es eine Menükarte, auf der neben dem üblichen traditional Breakfast fünf !!! weitere Menüs zur Auswahl standen! Das freundliche, ältere Ehepaar konnte nur mit Mühe überredet werden, als Dank eine deutliche Aufrundung des Übernachtungspreises zu akzeptieren. Soweit die Vorbemerkungen. Die Engländer haben auch heute noch Ihre Eigenheiten und im englischen Fernsehen gibt es sogar einen Kanal namens "Yesterday", in dem Tag für Tag über deutsche Untaten vor und im zweiten Weltkrieg berichtet wird. Man muss das aber ebensowenig Ernst nehmen wie den einen oder anderen Spleen oder die immer noch getrennten Kalt- und Heißwasserhähne an den Waschbecken. Die Insulaner sind umgänglich und freundlich.
1. Tag:
Flughafen Edinburgh – Watt University Edinburgh 10 km
Nachdem wir
am späten Nachmittag mit Ryanair vom Flughafen Memmingen kommend in Edinburgh
angekommen waren,
hieß es zunächst, die Räder aus den Fahrrad-kartons zu holen und wieder
zusammenzubauen. Die Räder waren ordentlich transportiert worden und heil. Der
Fahrradzuschlag auf den Flugpreis von rund 90,00 € betrug lediglich 40,00
€. Obwohl in Edinburgh gerade die Festivalwoche lief und daher bezüglich der
Unterkunft das Schlimmste bzw. Teuerste zu befürchten war, hatten wir Glück.
Eine freundliche Lady der Touristinformation am Flughafen vermittelte uns zwei
Studentenappartements an der Heriot Watt University am Rande Edinburghs für
40,00 GBP 2. Tag: Besichtigung Edinburghs 0 km Am
nächsten Tag wurde dann die obligatorische Stadtbesichtigung gemacht. Wegen des
Festivals war in der Royal Mile überall Straßentheater.
Auf dem Weg zum oberen Ende der Royal Mile, also zur Burg, sahen wir dann auch noch das schöne Wirtshausschild.
Eine
Besichtigung der Burg ersparten wir uns, da insbesondere die Länge der Warteschlange doch sehr
abschreckend war.
3. Tag: Edinburgh – Gallashiels 90 km Am nächsten Tag wurde es dann ernst. Nach einem wieder reichlichen, englischen Frühstück in der Mensa ging es bei trockenem Wetter zunächst Richtung Edinburgh.
4. Tag: Gallashiels - Berwick upon Tweed 77 km Am
nächsten morgen hat Günther beim örtliche Postamt erst mal seinen völlig
überflüssigen Rucksack mit völlig überflüssigem Übergepäck nach Hause
geschickt.
Dann ging es weiter durch die schöne Landschaft, allerdings relativ steil
bergauf und weg vom Fluss. Begleitet
wurde
Zuvor fuhren wir noch an diesem schönen, alten Eisenbahnviadukt über den River Tweed vorbei
Gegen Abend erreichten wir dann Berwick upon Tweed, ein hübsches Städtchen an der schottisch-englischen Grenze. Es hatte in der Vergangenheit mehrfach den Besitzer gewechselt und war am Ende von den Engländern zur Grenzfestung gegen die aufmüpfigen Schotten ausgebaut worden.
Festungsanlage Berwick
5. Tag: Berwick upon Tweed
- Alnwick 76 km An diesem Tag zeigte sich das Wetter erstmals von der englischen Seite. Nach wenigen Kilometern mussten wir die Regenumhänge herausholen und dann suchten wir den "Coast & Castle Cycleway" bzw. das, was die Engländer so als Radweg bezeichnen. Da wir den Radweg aufgrund der erneut "guten" Beschilderung nicht fanden, fuhren wir einige Kilometer entlang der A 1 Richtung Süden. Dann fanden wir den Radweg, nachdem wir aufs Geradewohl Richtung Nordseeküste abgebogen waren. Nach wenigen Kilometern endete der Radweg mitten in einer Schafweide, die wir durchquerten und daraufhin irgendwie auf die A 1 zurückkehrten. Der Tag hatte es in sich. Günther hatte dann seine zweite Reifenpanne, wechselte den Schlauch gegen das zuvor erworbene, englische Exemplar und brach beim Aufpumpen das Ventil ab. Also wieder den alten Schlauch genommen, geflickt und montiert. Weiter ging es die A 1 längs bis etwa auf der Höhe von Belford. Dort dann runter von der A 1 auf die B 1342 nach Bamburgh Castle an der Nordseeküste. Der Ort und das Schloss waren im Mittelalter mal die Hauptstadt von Norththumberland.
Im Küstenstädtchen Seahouses gönnten wir uns in einem Pub eine Regenpause, bevor es weiter auf der B 1340 die Küste entlang ging. Es hörte dann zu regnen auf und eine weitere Pause wurde bei Sonnenschein in Beadnell an der Küste gemacht. Entgegen
unserer ursprünglichen Planung fuhren wir dann über die B 1340 von der Küste
weg nach Alnwick, da Günther ohne einen vernünftigen Reserveschlauch
nicht weiterfahren wollte. In Alnwick angekommen ging die Suche nach B&B
wieder los. Dreimal war alles belegt. Beim vierten Versuch wollte der Landlord
90,00 GBP pro Person.
Der Abend endete dann in einer von E n g l ä n d e r n betriebenen Pizzeria mit einer russischen Bedienung und uns als deutschen Gästen. Am nächsten Morgen suchten wir dann den Fahrradhändler der Stadt auf, der sich als überaus kompetent und freundlich erwies und mir noch eine neue Speiche am Hinterrad einzog. Ich hatte mich am Abend zuvor schon gewundert, warum mein Fahrrad so seltsam klapperte. Günther bekam seinen neuen Ersatzschlauch, ein deutsches Fabrikat, und so beendeten wir unseren Aufenthalt in Alnwick noch mit einer Außenbesichtigung des dortigen Schlosses, welches teilweise für Außenaufnahmen der Harry Potter Filme verwendet worden war.
6. Tag: Alnwick - South Schields 75 km
Von Alnwick ging es - ohne Regen - über die A 1068 nach Warkworth mit einem wieder mal sehr schönen, alten Castle. Dann immer weiter auf der A 1068 über Newbiggin by the Sea weiter nach Blyth, dort runter von der A-Road die Küstenstraße suchen und finden und über Seaton Sluice entlang der Küste nach Whitley Bay, Tynemouth vorbei an einem dortigen, schönen alten Kloster, eigentlich mehr eine Festung an der Tynemündung runter zur Fähre.
Warkworth Castle In
South
Shields angekommen fuhren wir vom Fluss hoch ins Zentrum in die Fußgängerzone
und am anderen Ende River Tyne am Abend
7. Tag:
South Schields - Great Broughton 86 km Weiter
ging es am nächsten Morgen entlang der Nordseeküste auf der A 183 nach Sunderland.
Weiter auf der A 1018 und B 1287 nach Seaham. Dort pausierten wir bei schönem Wetter an
der Nordseeküste mit Steilhang. Anschließend auf der A 182 den Berg
hoch bis zur Auffahrt auf die A 19. Dort, kurz vor der Auffahrt über einen
Fußweg runter auf die Die Gegend war sehr flach, teilweise Industriegebiet mit Raffinerien und an Land zerlegten, ehemaligen Bohrinseln, also nix Burgen und Romantik. Kann man aber auch mal gesehen haben. Kurz vor Middlesborough heißt es dann auf-passen. Man sieht schon aus der Ferne ein hohes, blaues Metallgestell, das aussieht wie ein riesiger Brückenkran und das ist es auch beinahe. Es handelt sich nämlich um die Schwebefähre über den River Tee. Also dem Wegweiser zur Fähre folgen und dann erlebt man eine Überfahrt der besonderen Art mit einem beeindruckenden Industriedenkmal, welches immer noch im täglichen Betrieb ist. In Middlesborough hieß es dann wieder suchen und finden, nämlich die A 172 aus der Stadt raus Richtung Thirsk. Dies gelang uns recht gut und so erreichten wir am Abend ein reizendes Örtchen namens Stokely, welches nur den Fehler hatte, kein B&B zu haben. In das örtliche Hotel für 60,00 GBP pro Person wollten wir nicht und so radelten wir der Dämmerung entgegen bis Great Broughton. Die Bezeichnung "Great" war absolut irreführend. Es
handelte sich um ein noch kleineres Dorf. Das einzige B&B im Ort war
geschlossen und so blieb uns nix anderes übrig, als im besten Landhotel des
Dorfes für 67,00 GBP zu übernachten. Das Hotel war allerdings dann auch sehr
rustikal und edel und seinen Preis wert. Es war auch eine gute Idee nicht
weiterzufahren. Der nächste Ort mit einem Hotel wäre erst nach einem
Steilanstieg in die Hügel und weiteren rund 40 km gekommen.
8. Tag:
Great Broughton - Selby 96 km Am nächsten Morgen ging es bei schönstem Wetter auf der B 1257 hinauf in die Hügel des North York Moors National Parks. Am Straßenrand standen Schilder, die die Zahl der im Vorjahr tödlich verunglückten Motorradfahrer anzeigten, da die mittelgebirgigen und kurvenreichen Straßen auch in England beliebte Bikerziele sind. Immer wenn wir oben zu sein glaubten, ging es nach kurzen Abfahren erneut bergauf und der einzige Trost bestand darin, dass es der letzte hügelige Teil unserer Tour sein sollte. Am Ende der hügeligen Strecke kamen wir in Helmsley an, einem kleinen, romantischen Dorf mit vielen Touristen. Da wir weiter nach York wollten, sahen wir von einer Pause dort ab.
Schließlich erreichten wir York und mussten leider feststellen, dass die Mitarbeiterin der dortigen Touristinformation nicht sonderlich behilflich war. Sie war nämlich nicht in der Lage, uns ein B&B im noch etwas entfernten Selby zu buchen. Wir machte dann in der zwar schönen, aber von Touristen völlig überlaufenen Stadt noch etwas Sightseeing und schauten danach, dass wir weiterkamen.
9. Tag:
Selby - Lincoln 100 km Von Selby radelten wir entlang der A 1041 bis Camblesforth, weiter auf der A 645 nach Goole. Die Gegend ist ziemlich flach und daher oft auch windig, da der Wind ziemlich ungehindert von der Nordsee zur Irischen See und zurück bläst. Streckenweise konnten wir trotz ebener Strecke nur 10 - 12 km/h fahren. In Goole wechselten wir auf die A 161 und fuhren auf dieser Straße über Cowle bis zur Einmündung der A 161 in die A 631 in der Nähe von Gainsborough. Dort nach wenigen Kilometern auf die A 156 Richtung Lincoln abbiegen. Da die diese A-Road recht leer war, blieben wir auf dieser Straße. Es stellte sich heraus, dass das eine gute Idee war
Bei Torksey überquerten wir wieder einmal einen solchen Kanal. Unterhalb der Straßenbrücke befand sich eine Schleuse, deren Tore vom Schleusenwärter noch von Hand betrieben wurde. Ein Schild lud zu einem Cafe direkt an der Schleuse ein und so gab es Tee und Kuchen und wir beobachteten interessiert den Schleusenbetrieb.
Einige
Kilometer weiter mündete unsere A 156 in die A 57 Richtung Lincoln und kurz vor
Lincoln gab es dann zu unserer Überraschung noch einen Radweg entlang des alten
Kanals bis mitten in die Stadt.
Nach einigem
Herumfragen fanden wir dann auch ein gemütliches B&B für 45,00 GBP pro
Person.
10. Tag:
Lincoln - King´s Lynn 103 km Weiter ging es am nächsten Morgen bei erstaunlich sonnigem Wetter raus aus der Stadt auf der B 1188 Richtung Sleaford. Leider gelang es uns bis einschließlich Sleaford nicht, eine neue, regionale Karte zu erwerben. Wir konnten daher an diesem Tag keine Nebenrouten planen und finden. Notgedrungen fuhr wir bis auf die letzten 10 km fast durchgehend auf der A 17 bis King´s Lynn. Da es sich um eine A-Road mit nur zweistelliger Nummer handelte, je weniger Stellen, je wichtiger und voller die Straße, war die Fahrt kein reines Vergnügen. Also nochmal: Unbedingt schon in Deutschland vernünftige Karten für die Tourenplanung besorgen!
10. Tag:
King´s Lynn - Norwich 71 km Am nächsten
Morgen gelang es mir in der Stadt doch tatsächlich, eine Karte zu kaufen, die
wieder die kleineren B-Roads zeigte. Der geneigte
Leser wird schon gemerkt haben, dass der direkte Weg von Edinburgh nach London
anders ginge. Grund für unseren "kleinen" Abstecher nach Norwich war
mein langjähriger Freund David aus Schüleraustauschzeiten und dessen Familie.
Unserer Freundschaft hat tatsächlich fast 40 Jahre gehalten und im Abstand
von 3 bis 10 Jahren gelingt es uns auch immer wieder, uns zu treffen, sei es bei
ihm in England oder bei mir daheim in Deutschland.
Captain David and Günther 11. Tag:
Norwich - Bury St. Edmunds 76 km Am nächsten
Tag hatte uns der englische Sommer dann wieder voll erwischt. Wir starteten im
Regencape, durchquerten Norwich und radelten ca. 4 km stadtauswärts auf
der A 140
Richtung Diss. Von der A 140 zweigt die B 1113 ab. Der Regen war
unser steter Begleiter, aber wenigstens war das Sträßchen schön ruhig. An die
B 1113 schloss sich ein Land-sträßchen an, das überhaupt keine Bezeichnung
mehr hatte und wir meinten schon, wir hätten uns verfranzt. Unterwegs mussten
wir uns in einem Pub beim Mittagsessen etwas trocknen und aufwärmen. Da es nach
14.00 Uhr war, gab es nichts Warmes mehr zu essen, nur Crisps (deutsch:
Kartoffelchips). Günther war es aber gelungen, ein Ia Sahnetorten-stück zu
ergattern und für mich war dann auch
noch ein Stück übrig.
In Bury St Edmunds hatten wir das Ahaerlebnis mit der vorzeitig geschlossenen Touristeninformation. Anhand der im Fenster aus-hängenden Hotelliste telefonierten wir dann sämtliche B&B des Ortes ab, hatten aber kein Glück. So mussten wir dann in einem Best Western Hotel für 79,00 GBP ohne Frühstück übernachten. Am nächsten Morgen gab es dann halt ein Frühstück bei Mc Donalds und es war gar nicht so übel. Anschließend erfolgte im Regencape noch eine Besichtigung der beeindruckenden Klosterruinen und der Kathedrale.
12. Tag:
Bury St. Edmunds - Cambridge 59 km Wir verließen die Stadt auf der einigermaßen ruhigen A 1101 und fuhren bis Mildenhall. Schon nach wenigen Kilometern hatte der englische Wettergott tatsächlich ein Einsehen und ließ sogar nach und nach die Sonne scheinen! In Mildenhall bogen wir auf die B 1102 ab und radelten gemütlich durch die inzwischen recht flache Landschaft. Beeindruckend waren immer wieder die englischen Dorfkirchen und kleinen Friedhöfe, die ich kurz vor Cambridge dann doch ablichten musste.
Die Touristinformation vermittelte uns tatsächlich auch zwei Zimmer in einem B&B, das etwas Richtung Stadtrand, aber noch in der Stadt lag. Der Landlord entpuppte sich als ehemaliger Radsportbegeisterter, der sein Hobby nach einem Unfall aller-dings aufgegeben hatte. Das B&B war mit 65,00 GBP relativ teuer, hatte aber zum ersten Mal deutschen Standard. Die Dusche war mit echten Fliesen gefliest und das Waschbecken hatte eine Mischarmatur, also keine getrennten Kalt- und Heißwasser-hähne. So etwas hatten wir nicht einmal in den Hotels gehabt.
Nach der üblichen Dusche und Restauration ging es dann auf zum Sightseeing ins Stadtzentrum. Die alten Universitätsgebäude sind schwer beeindruckend und wir ließen es uns nicht nehmen, auf der Cam eine Runde Stocherkahn zu fahren.
Es gelang uns aber in der Stadtmitte nicht, ein gemütliches, englisches Pub zu finden und so landeten wir, wieder mal, bei einem englischen Italiener.
13. Tag:
London 0 km Weil wir uns eine
Fahrradtour durch die Vororte Londons nicht besonders reizvoll vorstellten, hatten
wir beschlossen, mit dem Zug von Cambridge nach London zu fahren.
Am Vormittag besichtigen
wir das RAF-Museum, in dem eine
über-wältigende Sammlung historischer Originalflugzeuge zu sehen ist und das und
natürlich die Ruhmestaten der RAF zeigt.
Wir gönnten uns dann noch zur Teatime Tea and Cake und bestiegen am Abend dann ziemlich geschafft unseren Zug zurück nach Cambridge. In der Nähe unseres B&B stand dann noch das obligatorische Abendbier mit Crisps auf dem Programm.
14. Tag:
Cambridge - Bishop´s Stortford 49 km Am vorletzten Tag unserer
Radtour war nochmal englisches Wetter angesagt, d.h. wir starteten im Regencape
und zogen dieses auch erst kurz vor dem Zielort wieder aus. Zur Strecke: Zunächst auf der A 1309 raus aus Cambridge und die M 11 überquert. Ca. 2 Kilometer weiter biegt dann links die B 1368 ab und abgesehen vom Regen war es ein gemütliches Fahren durch eine minimal hügelige Landschaft. Die B 1368 mündet am Ende in die A 10, die man glücklicherweise sehr bald nach links über die A 120 Richtung Bishop´s Stortford verlassen konnte. Kurz vor dem Zielort hatte ich Günther hinter mir verloren. Das Schlimmste befürchtend kehrte ich um.
Nach den üblichen
Restaurationsarbeiten an unserer Person bummelten wir dann noch durch den nicht
allzu reizvollen Ort, suchten zum letzten Mal ein typisch englisches Pub zum
Abendessen und landeten mangels Ergebnis bei einem Chinesen!
15. Tag:
Bishop´s Stortford - Flughafen Stansted 10 km Am nächsten Tag trennten sich unsere Wege vorübergehend. Günther trug sein verpacktes Fahrrad zum Flughafenbus. Der Busbahnhof befand sich praktischer Weise direkt neben unserem Pub. Ich selbst schwang mich nochmal aufs Rad und fuhr zum Flughafen. Dort stellte ich mein treues aber doch schon sehr altes Rad ab und inzwischen dürfte es einen neuen Eigentümer gefunden haben. Ich sparte mir so die 40,00 GBP für den Rücktransport. Mehr als 50,00 € hätte ich hier auf dem Fahrradflohmarkt auch nicht mehr bekommen. Der Rückflug nach
Memmingen verlief reibungslos. Nur das Wetter in Memmingen überraschte uns. Tja,
und das war sie dann, meine bzw. diesmal unsere Sommerradtour 2011. Günther
danke ich bei dieser Gelegenheit noch für seine stoische Ruhe, wenn mir mal
wieder der Kragen platzte, weil sich die Zimmersuche schwieriger gestaltete, als
geplant. Es war schön ihn dabei zu haben. Wer mir
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